Projekt: C05
Galektine in der Pathogenese von retinalen neovaskulären und entzündlichen Erkrankungen
Dysfunktionale humorale und zelluläre angeborene Immunität sind zentrale Bestandteile in der Entstehung und dem Fortschreiten der altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Retinale Mikrogliazellen, die ortsansässigen Immunzellen des Gewebes, spielen eine entscheidende Rolle in der angeborenen Immunantwort und der Aufrechterhaltung der Gewebeintegrität. Während eine kurzzeitige Aktivierung der Mikroglia zur Homöostase beiträgt, gilt eine chronische Reaktivität als treibende Kraft für den Zelltod in der Retina und die Krankheitsprogression. Frühere Studien zeigten, dass Polysialinsäuren eine schützende Schicht auf retinalen Zellen bilden und ihre Bindung an Mikrogliarezeptoren stark anti-inflammatorisch wirkt – ein Hinweis auf die zentrale Rolle von Glykoproteinen in der retinalen Immunität. Jüngste Experimente unserer Gruppe belegen, dass Galektin-3, ein Mitglied der β-Galactosid-bindenden Lektinfamilie, in reaktiven Mikrogliazellen bei trockener AMD sowohl in Patient*innenproben als auch in zwei entsprechenden Mausmodellen stark hochreguliert ist. In diesem Projekt wird die Rolle dysregulierter Galektine bei AMD untersucht, mit besonderem Fokus auf Mikroglia-Reaktivität, Neurodegeneration und Neovaskularisation in der Retina.
Zentrale Methoden:
• in vitro- und Tiermodelle
• Immunhistochemie
• FISH
• ELISA
• RNA-Analysen
• Signalweg- und Zell-Signalanalysen
• Transkriptomanalysen