Von der Nische zum Durchbruch: DFG verlängert Förderung für Projekt zur Immunologie der Retina

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine bedeutende Förderverlängerung in Höhe von 500.000 € über die nächsten drei Jahre für das wegweisende Forschungsprojekt „Immune Memory“ bewilligt. Das Projekt wird geleitet von Univ.-Prof. Dr. Thomas Langmann, Lehrstuhlinhaber für Experimentelle Immunologie des Auges am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln.

Das Forschungsvorhaben untersucht die Rolle des lebenslangen immunologischen Gedächtnisses bei altersbedingten chronischen Augenerkrankungen wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und der diabetischen Retinopathie. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass systemische Infektionen oder Stoffwechselstörungen spezifische Schäden an der Netzhaut verursachen können – möglicherweise vermittelt durch langanhaltende Immunantworten.

Die DFG hat das Projekt in den vergangenen Jahren bereits unterstützt, in deren Rahmen das Team von Prof. Langmann bahnbrechende Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlichen konnte. Das nun verlängerte Projekt baut auf diesen Ergebnissen auf und wird in enger Kooperation mit internationalen Partner*innen am University College London (UK) und der Université de Montréal (Kanada) durchgeführt.

„Ich freue mich besonders, dass die DFG unser nun internationales Projekt – gemeinsam mit dem University College London und der Université de Montréal – für weitere drei Jahre fördert, und das mit einer bemerkenswert hohen Summe für ein Einzelprojekt“, sagt Prof. Langmann. „Was einst als ‚kühne Idee‘ und ‚Nischenprojekt‘ begann, ist inzwischen ein zentrales Element der grundlagenimmunologischen Forschung an der Netzhaut und am Auge.“

Die Forschung ist eng in die Arbeit des SFB 1607 eingebunden. Mittelfristiges Ziel ist es, neue pharmakologische Zielstrukturen und Modulatoren des immunologischen Gedächtnisses zu identifizieren, um das Fortschreiten degenerativer Augenerkrankungen zu verlangsamen oder sogar zu stoppen – und damit neue Hoffnung für die Prävention von Erblindung zu schaffen.

Projekt­bezogene Publikationen

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