Projekt: B01
Thrombospondin-1 und NF-κB-Signalweg bei okulärer Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD)
Chronische okuläre GVHD entwickelt sich bei bis zu 60 % der Patient*innen nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation. Die Diagnose und Therapie gestalten sich schwierig, da es bislang an spezifischen Biomarkern für oGVHD – insbesondere in frühen Krankheitsstadien – mangelt und gezielte therapeutische Optionen fehlen.
Neuere Studien unserer Arbeitsgruppen konnten zeigen, dass es bereits in frühen Phasen der experimentellen oGVHD zu einer transienten (Lymph-)Angiogenese kommt. Erstmals konnten wir eine Hochregulation von VEGF-C in Kornea und Konjunktiva nachweisen sowie das Einwachsen von Lymphgefäßen in die normalerweise avaskuläre Hornhaut beobachten. Proof-of-Concept-Experimente belegten zudem, dass trockener Stress während der Transplantation die GVHD verstärkt – einschließlich einer frühzeitigen Lymphangiogenese und Aktivierung des IKK/NF-κB-Signalwegs, einem bekannten Regulator der VEGF-Expression.
Darüber hinaus entwickelten wir fortschrittliche, KI-basierte Analysealgorithmen für immunologische und strukturelle Parameter wie Immunzellen, Nerven, Meibom-Drüsen und konjunktivale Blutgefäße bei Patient*innen – optische Biomarker zur Diagnose sowie zur Erkennung von Krankheitsaktivität und -progression bei oGVHD.
Das Projekt hat zum Ziel, neue Ansatzpunkte im Bereich (Lymph)angiogenese und Entzündung zu identifizieren, die eine bessere und frühere Diagnose sowie spezifische und vorbeugende Therapien bei oGVHD ermöglichen könnten.
Zentrale Methoden:
• In-vivo GVHD-Modell
• OCT-Angiographie
• In-vivo konfundierende Hornhautmikroskopie
• RNA-Isolierung
• qRT-PCR
• Knochenmarktransplantation
• RNA-Sequenzierung (RNAseq)
• KI-basierte Bildanalyse